Bye bye India – hello Germany

Flughafen Mumbai, 34 Grad Celsius
Sonnenuntergang am Flughafen Mumbai

Rückflug mit kleinen Hindernissen: da der einstündige Inlands-Direktflug von Kochi nach Chennai gestrichen wurde, muss ich über Mumbai ( 2 Flugstunden Richtung Norden) nach Chennai (2 weitere Flugstunden Richtung Südosten) fliegen. Ich erreiche trotzdem den Flug nach Frankfurt.

Ich bin dankbar für die vielen schönen Erfahrungen und Erlebnisse auf meiner Reise.

Glücklich in Frankfurt gelandet, 27. März 2018, 8.15 Uhr, 3 Grad Celsius

Sameeksha – christlicher Ashram

Bibliothek und Kapelle
Wunderbarer Meditationsplatz am Fluss
Pater George und ich meditieren abends am Fluss
Eingang zu meiner Klause
Jackfruitbaum
Interreligiöse Meditationshalle
Das Innere der Meditationshalle
Kapelle
Symbol für die sieben Chakren

Essraum
Vor dem Essraum mit Pater Sebastian

Was man nicht sieht: Moskitos über Moskitos. Und tropisch-schwüles Wetter.

In Sameeksha sind viele Gruppen, die einen machen ein persönliches retreat, die anderen einen Exerzitienkurs, die dritten kommen, um in der Bibliothek zu studieren. Es gibt ca. 30 Betten, das Gelände ist sehr groß, so dass sich alle nur beim Essen treffen.

Mal nur ein paar Bilder

Sonnenaufgang heute morgen auf der Hatha-Yoga Terrasse
Die Morgenpraxis
Dr. Sir beim Patanjali-Unterricht
Drei glückliche Yoginis Meghna, Caroline und Sigrid
Sigrid im Sari
Sonnenuntergang am Kaveri-Fluss

Kathakali Tanzaufführung

Dieser Mann schminkt sich für seine Frauenrolle

Zum Tanztheater live Musik mit zwei Trommeln und einem Sänger mit großer Zimbel. Alle Rollen werden von Männern gespielt.

Vor der Aufführung Schminken, mehr als eine Stunde. Das war gestern abend.

Heute morgen dann von acht bis neun „Morning Raga“ als Meditation – zwei der Musiker auf der Bühne: sitar, tabla und Stimme. Zwei meditierende Zuhörerinnen, auch auf der Bühne, direkt naben den Musikern, ich im Liegen. MorgenKlänge…..eine wunderbare Einstimmung in den Tag.

Europa in Indien – Kochi

Basilica di Santa Cruz – Heilig – Kreuz- Basilika, Erbe der Portugiesen
Waltons homestay, wo ich übernachte – Erbe der Holländer
Straße in Jew Town -im jüdischen Viertel

Kochi, vor allem der Stadtteil Fort Kochi, wirkt wie eher wie eine südeuropäische Stadt mit den engen Gassen. Erst waren hier die Portugiesen im 16. Jahrhundert, dann die Holländer im 17. Jahrhundert, dann die Briten ab dem 18. Jahrhundert

Mein Lieblingscafe
Außen an der Kirche St. Francis zogen unter der Herrschaft der Briten Bedienstete für die innen sitzenden Kirchenbesucher die Tücher nach oben und unten als Art Ventilator
St. Francis
Chinesische Fischernetze

Indische Tradition

Städtische Wäscherei
Männerarbeit in diesen Kammern

Auch Männerarbeit

Die Backwaters in Kerala – India relaxed – oder Spreewald auf indisch

Kanutour bei Sonnenaufgang
Mangroven
Der Hausherr unseres homestays und Bootsführer

Mittagessen

Auch ich relaxe in der tropischen feucht-warmen Hitze in der Hängematte.

Abendstimmung
Der Bootsführer
Sonnenuntergang über dem See
Marienstatue vor einer katholischen Kirche, mit Malas, den hinduistischen Gebetsketten, umhängt, Kerzen und Räucherstäbchen. Von hinduistischen Gläubigen als Göttin akquiriert.

Varkala

Von Kanyakumari im Bundesstaat Tamil Nadu bin ich mit dem Zug 3 1/2 Stunden nach Varkala in Kerala gefahren. Im Frauenabteil, und ich bin mit einigen Frauen ins Gespräch gekommen, ganz jungen und einer älteren. Für alle ist befremdlich, dass ich allein reise, dass ich einen Sohn habe, ohne verheiratet zu sein. Familie und Heirat wird hier ganz groß geschrieben.

In Varkala bin ich erst am North Cliff und etwas erschrocken über das Ausmaß des Tourismus hier, ein Lokal, ein Laden neben dem anderen. Dann ziehe ich nach einer schlaflosen Nacht wegen lauter Musik in der Nachbarschaft in ein wunderschönes guest house am South Cliff, mit eigenem Strandzugang über eine steile Treppe. Leider bin ich so stark erkältet, dass ich das Meer gar nicht richtig genießen kann. Dafür aber die Ruhe und den schönen Blick.

Varkala ist nicht nur wegen des wunderbaren Strands mit den roten Klippen und grünen Palmen berühmt, sondern ist auch eine alte Tempelstadt und bekannt für die Trauerzeremonien am Papanasam-Strand. 16 Tage nach dem Tod (und der Verbrennung eines Verstorbenen) können die Angehörigen dort mit einem Zeremonienmeister in einem hinduistischen Ritus Abschied nehmen. Auch noch Jahre nach dem Tod eines Angehörigen kann diese Zeremonie an dessen Todestag gefeiert werden, dann aber ohne Urne.

Ich wurde aufgefordert, auch so eine Zeremonie (Puja) für einen Verstorbenen zu machen, und am Anfang stehen da wie üblich Verhandlungen über den Preis. Nachdem wir uns einig geworden sind, ging es los.

Ich setze mich dem Puja-Mann gegenüber, er legt zwei kleine Bananenblätter vor mich hin. Darauf kommen Reiskörner, Blüten, Sesamsamen, Stroh, das ich im Dreieck legen sollte, Reisbällchen, Wasser, und immer wieder wird meine rechte Hand mit Wasser übergossen. Die ganzen Dinge bekomme ich nacheinander in die Hand und soll drei Mal im Uhrzeigersinn den Kopf umrunden, bevor ich sie auf dem Blatt ablege. Dazu das Singen und Murmeln des Puja-Manns.

Am Ende der Puja werfe ich ein Bananenblatt hinter mich auf den Strand, für die Krähen, die bei den Hindus für die Ahnen stehen, das andere Blatt werfe ich hinter mir ins Meer.

Arm und reich

Unser homestay liegt an einer kleinen Straße, wie viele andere Privathäuser mit Zugang zum Meer oder zumindest Meerblick. Auf der anderen Straßenseite weitere prachtvolle Villen. Vor diesen Villen auf der anderen Seite eine ganze Reihe winziger Häuser, in denen vielleicht fünf sechs Leute auf sehr engem Raum zusammen wohnen, vielleicht in zwei Zimmern. Manche Männer schlafen vor dem Haus. Die Küche ist auch meist außerhalb. Und ich mit weiß gestärktem Bettlaken, eigener Dusche und Toilette. Allein im Zimmer. 1000 Rupien, 14 Euro, für die Armen eine hohe Summe.

Unse Hausbesorger sagt, dass der Staat den Armen den Grund gegeben hat. Und eigentlich seien die Leute schon besser dran, weil sie ein Steinhaus haben. Arme können auch in bestimmen Läden preiswerte Lebensmittel erhalten, z.b. Reis für 2 Rupien.

Ein bisschen mehr Kontakt habe ich mit einer Familie, die Wasser und ab und zu eine Frucht aus dem Garten verkauft. Ein Schwesternpaar mit Männern und je einer Tochter, die Mutter. Sie sprechen ihre Armut direkt an, ein undichtes Dach, eine nötige teure Augenoperation, Schulsachen für die Kinder. Ich gebe ihnen etwas Geld und kaufe mein Wasser bei ihnen, aber das ist ja nur ein Tropfen auf einen heißen Stein.

Sommerfrische und interreligiöse Beobachtungen

Heute morgen bin ich in die Berge zur Sommerfrische gefahren. Der Bus hatte einen Aufkleber auf der Windschutzscheibe mit zwei Bildern von Jesus, dazwischen war Ganesha, der Elefantengott. Mit einem Räucherstäbchen hat der Busfahrer den Aufkleber umrundet und so um eine glückliche Fahrt gebeten. Ganesha sorgt für glückliche Wege.

Da Kodaikanal auf 2200 m Höhe eine hill station der Briten und ab 1845 eine amerikanische Missionsstation war, sind hier sehr viel Leute Christen mit biblischen Namen wie John, Noah oder Miriam.

Ein junger Angestellter der Jugendherberge, wo ich übernachte, ist Hindu und hat mir stolz seinen um den Hals hängenden Rosenkranz mit Kreuz gezeigt. Auf meine verwunderte Nachfrage sagte er, seine Mutter sei Christin, die Religion habe er von seinem hinduistischen Vater. Und deren Ehe war arrangiert.

Die Frauen der verschiedenen Religionen sind an ihrer Kleidung zu erkennen. Hindufrauen tragen meist farbenfrohe Saris, Christinnen ebenso, nur verhüllen sie den Kopf mit dem Stoffende des Saris, vor allem in der Kirche. Muslimische Frauen sind meist schwarz gekleidet, mit Kopfbedeckung, manche mit Nikab.

Blick vom Feuerplatz der Jugendherberge.

Tagsüber sind es hier angenehme 20 Grad, abends wird es richtig kühl.

Heute abend habe ich Mutters sebstgestrickte Socken, Unterhemd, langes Shirt, Strickjacke, Jeans und Daunenjacke an. Es sind 10 Grad, keine Heizung. Ein bisschen fröstele ich mit euch mit. Ich habe ein Zimmer in einem alten Steinhaus mit einer großen Terrasse mit Blick auf die Berge.

Eigentlich wollte ich nur kurz hier bleiben, habe jetzt auf fünf Tage verlängert, weil die Jugendherberge so traumhaft gelegen und es absolut ruhig auf dem Gelände hier ist, ganz ungewohnt für indische Verhältnisse.

Außerdem sind hier sehr nette Gäste, mit denen ich ab und etwas unternehme, was mir als Alleinreisender wohltut.

Yurara aus Tokio und ich mit zwei Inderinnen im Tempel

Madurai

Seit ein paar Tagen bin ich in Madurai, der entspanntesten indischen Stadt, die ich bisher besucht habe, zumindest ganz im Zentrum. Um den riesigen Tempelkomplex ist eine Fußgängerzone, die Straßen, die davon abgehen und die den Tempel umrunden, sind für Autos und Busse gesperrt. Also nur Fußgänger, Rad- und Motorradfahrer und Tuktuks. Trotzdem viel los.

Die Menschen sind sehr hilfsbereit. Als ich einen nach einem Fahradverleih gefragt habe (den es nicht gibt), bot mir sein Freund sein Fahrrad an bis 14 Uhr, no money, no money, aber da es ein großes Herrenrad war, habe ich davon Abstand genommen.

Ich bin in einem kleinen sehr sauberen Hotel untergekommen. Mein Zimmer hat nur so etwas wie eine Schießscharte als Fenster, dafür ist es relativ ruhig. Was für das Hotel spricht, ist die außergewöhnliche Hilfsbereitschaft des Eigentümers. Er spricht perfekt englisch und ist ein Computerfreak, konnte mir also mit meinen diversen kleinen Computerproblemen helfen.

Um die Ecke ist ein hervorragendes Lokal, in dem ich alle Mahlzeiten zu mir nehme. Heute mittag mit Franziska, einer Schweizerin, die ich zuvor kennengelernt habe, ein thali meal, Reis mit verschiedenen Saucen und Chutneys auf einem Bananenblatt serviert, mit Joghurt und Süßspeise zum Nachtisch. Und nur mit der rechten Hand gegessen.

Der Tempelkomplex in Madurai mal nicht zuallererst zu Ehren Shivas, sondern zu Ehren der Gattin Shivas, Meenakshi, der Sri Meenakshi-Sundareshwarar Tempel.

Nicht wundern: die Götter haben hier verschiedene Namen. Meenakshi ist Parvati, Sundeshwarar ist Shiva.

Ein Teil des Tempels ist Meenakshi gewidmet, ein anderer Shiva.

Gestern war Vollmond, und da gab es eine spezielle Zeremonie. Um 9 Uhr abends wurde Shiva mit großem Spektakel symbolisch in einer Sänfte zu Meenakshi getragen.

Dies ist der erste Tempel, in dem nur Hindus zum Allerheiligsten vordringen können.

Heute war ich im Gandhi – Museum, es war sehr interessant, mehr über die Kolonialgeschichte Indiens und über Gandhis Wirken zu erfahren.

Kurz vor meiner Abreise nach Indien war ich ja passenderweise mit Gaby in der Komischen Oper zu einer Oper von Philipp Glass, Sathyagraga, über Gandhi.