Kumbakonam

Auf dem Weg von Kumbakonam nach Madurai. Mit dem Bus, mit Umsteigen in Thanjavur.

Am Tag zuvor habe ich mich aus Bequemlichkeit mit einem Auto nach Kumbakonam fahren lassen. 38 km, Kosten: 2000 Rupien, umgerechnet 26 Euro. Die Busfahrt von Kumbakonam nach Thanjavur 40 Rupien, 50 Cent. Von Thanjavur nach Madurai 125 Rupien, 1,50 Euro, also 2 Euro für eine Strecke von 200 km und sechs Stunden Fahrtzeit. Diese lange Fahrtzeit kommt dadurch zustande, weil erstens die Busse maximal 70 Stundenkilometer fahren, aber das nur in wenigen Momenten, und vor allem weil die Straßen in den Orten immer voller Menschen, Fahrzeuge und Tiere sind und die Busse oft Schrittempo fahren müssen.

Die Busse fahren alle paar Minuten und sind immer voll. Mit meinen Rucksack bin ich ein kleines Hindernis.

In Kumbakonam, der Tempelstadt, findet gerade ein zweiwöchiges Shiva Festival statt. In allen Tempeln gibt es ununterbrochen Zeremonien.

Von diesen Wagen gibt es fünf, einen für Shiva, einen für seine Gattin Parvati, je einen für deren Söhne Ganesha und Kartikeya und einen für einen Götterboten. Diese werden um den Haupttempel gezogen, an manchen Tagen alle, mal nur einer. Leider konnte ich das nur aus dem Auto beobachten. Wenn die Wagen stehen, kann man sie besteigen. Dies ist Shivas Wagen, mit Blumen geschmückt. Drinnen sitzt ein junger Priester und verteilt rote und graue Farbe für die Stirn.

Am 1 . März tauchen die Gläubigen in diesem Teich unter, als Segnung. Leider bin ich heute schon abgereist und bekomme das event nicht mit. Als ich dies bedauernd einem Hindu erzählte, mit dem ich ins Gespräch gekommen bin, meinte er, nicht so schlimm, ich solle mir einfach jetzt das Wasser über die Haare schütten. Was ich dann auch gemacht habe (aber untergetaucht bin ich nicht).

Alle 12 Jahre (das letzte Mal 2016) findet ein Mahamaham, ein Riesen- Festival statt, nächstes Mal also 2028. Dann ist der Teich über und über mit Pilgern gefüllt.

Das Fest geht zurück auf den Mythos, dass hier der Topf (kumbha) mit dem Nektar der Unsterblichkeit (amrit) vom heiligen Berg (meru) angeschwemmt wurde. Shiva duchbrach den Topf mit einem Pfeil, so dass amrit herausfloss. Der. Teich wurde an genau dieser Stelle gebaut.

Das Hotel, in dem ich übernachtet habe, lag genau am Teich.

Ich hatte gedacht, dass ich in Kumbakonam viele westliche Touristen vorfinde, aber das war ein Irrtum, genau zwei westliche Touristen sind mir an diesem langen Tag durch die Stadt und die Tempel begegnet. Überhaupt sind wenige Deutsche unterwegs, die meisten aus Frankreich und Großbritannien.