
Der Tag beginnt mit einem gut einstündigen Spaziergang um 6.15 Uhr durch die wunderschöne Landschaft, an Seen und einzelnen Häusern entlang und auch mal ein bisschen bergauf und bergab. Unsere Wanderführerin ist Charulatha, die auch die Yogastunden abends leitet.
Die Anwendungen
Nach dem Frühstück mit Porridge, Fingerhirse und verschiedenen leckeren Zutaten wie cashews, Chiasamen u.a. sowie indischen Gerichten kommt das „major treatment“, bei mir bisher täglich eine einstündige vierhändige Ganzkörpermassage mit warmem Kräuteröl. Diese Massagen genieße ich sehr. Sie helfen, Stress abzubauen und die Haut und Muskeln weich zu machen. Auch geben sie mir ein Gefühl von Fließen, im Moment sein, Geborgenheit. Seit gestern ist noch eine Kräuterstempelmassage im Anschluss daran dazugekommen. Vor und nach der Anwendung wird jeweils der Blutdruck gemessen. Am Nachmittag das „minor treatment“, ein Stirnguss mit lauwarmen Kräuterauszügen. Danach zur Erkältungsvorsorge Nasentropfen und eine Paste auf den Scheitel. Seit gestern, weil ich leicht erkältet war, habe ich statt Stirnguss eine Schulter-Nackenmassage erhalten.
Zum gestrigen internationalen Frauentag gab es als Geschenk eine Gesichts- oder Fußmassage extra 😇.
Irgendwann im Laufe des Tages die Besprechung mit den Ärzt:innen. Sie fragen nach dem Befinden, Schlaf, Hunger, Verdauung, fühlen den Puls, schauen sich die Zunge und die Augen an. Jeden Tag wird neu über die Anwendungen, die ayurvedische Medizin oder irgendwelche Reinigungsprozeduren entschieden.
Ich nehme ayurvedische Medikamente, die meinen Blutdruck regulieren. Nach dem Frühstück und Abendessen einen Kräutertrunk für Blutfette und Leber, zum Tee einen Ingwer-Honig-Shot, das ist alles okay. Das Unangenehmste ist am Abend ein Getränk aus heißer Milch, rohem Knoblauch und Ghee (Butterschmalz).
Yoga
Von halb sechs bis halb sieben abends ist Yoga, manchmal auch morgens parallel zum morning walk, wenn abends andere Aktivitäten stattfinden wie ein Vortrag über Ayurveda oder eine ayurvedic cooking class.

Anfangs habe ich meinen gewohnten Flow sehr vermisst und musste mich an die andere Unterrichtsform sehr gewöhnen. Charulatha ist unsere Yogalehrerin, die sich auch sonst um sehr viel kümmert. Meistens werden zuerst Kopf, Finger, Hände und Schultern bewegt, Zehen, Füße und Beine, alles im angesagten Takt, und öfter gibt es Übungen am Geländer z. B. für die Hüftöffnung. Die mag ich besonders gerne. Im Lauf der Stunde verschiedene asanas, mal Standhaltungen, mal Rückbeugen. Immer wird gezählt, wie lange eine Stellung zu halten ist, mal fünf, mal acht oder zehn Sekunden. Das kann manchmal ganz schön lang werden. Am Ende der Stunde meist ein paar Atemübungen, danach ein kurzes Mantrensingen. Am Anfang und Ende om tönen, die Hände reiben und auf die Augen legen. Vor allem das Zählen war für mich fremd, aber nach einer kurzen Zeit habe ich mich daran gewöhnt.

Leider findet Yoga oft im dazugehörigen am anderen Ufer liegenden Healing Island auf einer nicht so tollen Terrasse statt. Grund dafür sind die laut übertragenen Gottesdienste in der Kirche, die direkt neben unserem Ayurvedazentrum liegt. Ein anderer Grund wird der sein, dass die yoga hall über der Küche liegt und während der Yogastunde die Essensvorbereitungsdüfte nach oben steigen.
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Liebe Sigrid,
das sind für Dich ja neue Yoga-Erfahrungen! Das mit dem Zählen haben wir bei der Freundin von Dagmar damals auch gemacht. Die vier Hand Massage stelle ich mir auch ungewohnt vor. Dann genieße noch die letzten Tage und lass Dich weiterhin verwöhnen.
Gestern habe ich schon den ersten Bärlauch gesammelt und bereits 9 Gläser Pesto gemacht.
Liebe Grüße
Gert
Lieber Gert, toll, schon neun Gläser Pesto! Ich habe jetzt noch eine knappe Woche hier, dann sehen wir uns bald in Frankfurt. Ich freue mich schon auf das Bärlauchpesto!
Hört sich ja super an, bis auf den Abendtrunk😉 Wieviel Tage ist für die Kur vorgesehen?
Weiterhin eine gute Zeit!
Liebe Grüße Clivia
Liebe Clivia, ja, es tut richtig gut, hier zu sein. Ich bin insgesamt 16 Tage hier. Die Kunst ist es, die Ideen und Anregungen im Alltag nicht zu verlieren. 🙂