Pondicherry

Der Slogan des indischen Fremdenverkehrsamts ist „Incredible India“. In Pondicherry habe ich immer wieder festgestellt: ja, Indien ist wirklich unglaublich.

Pondicherry ist ehemalige französische Kolonie, die Stadt ist geteilt in eine white city und eine black city. In der black city geht es zu wie in jeder indischen Stadt: laut, chaotischer Verkehr, viele Läden, viele Menschen unterwegs. Die white city wie ein Badeort in Südfrankreich. Die beiden Stadtteile sind bis heute so getrennt. Im ehemals französischen Teil wird sogar boules gespielt.

Auf dem Weg machen ein Trommler und ein Flötenspieler auf einen über und über mit Blumen geschmückten Wagen aufmerksam, der zum Hindutempel geschoben wird. Ein Priester verteilt rote und weiße Farbe für die Stirn. Drinnen im Tempel werden die Gläubigen gesegnet. Unglaublich, wie präsent die Religion hier ist. Nicht nur der Hinduismus. Die christlichen Gemeinden sind vor allem durch Schulen sichtbar.

Später auf dem Markt lerne ich eine christliche Inderin kennen, die mich zum Gottesdienst am Sonntag einlädt. Sie erklärt mir alle Früchte, Kräuter und Gemüse auf dem Markt. Der Markt ist ein Spektakel aus Farben, Formen, riesigen Mengen an allem, Gerüchen. Ich bin total überwältigt von diesen Eindrücken. Unglaublich!

Juxirkus auf indisch

Am Abend beeindrucken mich Kinder und Jugendliche unglaublich mit ihrer Artistik bei einer open air Aufführung, untermalt von lauter südindischer Musik.

Anlässlich dieses events ist der komplette Boulevard am Meer für Fahrzeuge aller Art gesperrt. Eine Wohltat für Augen, Ohren und Nase. Auch die Einheimischen genießen die Ruhe.

Meine Reise nach Indien

16. Januar 2018. Um drei Uhr Ortszeit bin ich an meinem ersten Ziel angekommen. Mamallapuram, 60 km südlich von Chennai.

Ich werde die erste Nacht ausquartiert aus meinem gebuchten Hotel wegen angeblicher Probleme mit der Elektrizität und übernachte in einem anderen Hotel. Mich erschlägt fast die tropische Hitze. Das Aufwachen morgens mit anderen Geräuschen, unbekannten Vogelstimmen.

Das Frühstück dort mit Reisfladen, verschiedenen Chutneys und einer Art kleiner Gemüseboulette, dazu südindischen Kaffee mit Milch, Zucker und Gewürzen. Ich werde dort abgeholt und in mein Hotel gebracht. Ein schönes altes Hotel mit unglaublich vielen Angestellten, die unermüdlich tätig sind.

Gestern war Feiertag und es waren mehrere Feste auf einmal: der letzte Tag eines Tanzfestivals, dann Pongal, eine Art Erntedankfest, und dann waren noch viele Hindus unterwegs zu einem Tempelfest in Mamallapuram, ersichtlich an den roten Saris der Frauen. So viele Menschen auf einmal, die dem Tanz zuschauten, sich an den massenhaft aufgestellten Verkaufsbuden drängten und sich am Meer tummelten, dessen Strand aus Sicherheitsgründen abgesperrt werden musste und von der Polizei gesichert wurde. Vermutlich war mein Hotelzimmer anlässlich der Feiern schon vermietet, so dass ich ausquartiert werden musste.

Zum Abendessen fand ich doch ein ruhiges Plätzchen im Restaurant Le Yogi, ein französisch-indisches Lokal. Weil ich wegen des Feiertags kein Geld abheben konnte, sagte mir der Wirt, ich könne auch am nächsten Tag bezahlen.

17.01.2018

Heute morgen um sieben schon Menschenmassen rot gewandet am Meer, viele gehen mit kompletter Kleidung ins Wasser.

Auf meiner kleinen Erkundungstour heute morgen bin ich gerade in einem hinduistischen Tempel, als eine Zeremonie anfängt, und ich bleibe dabei. Glockenläuten von Hand, Männer mit nacktem Oberkörper und Zeichen auf der Stirn, Frauen in den roten Saris.

Die Frauen gehen im Gänsemarsch in den Tempel, ich schließe mich an. Geld auf eine Schale legen, dann die Hände über eine Flamme halten, the holy fire. Dann schüttet ein Mann aus einer kleinen Kelle holy water in die Hände, damit das Gesicht und die Haare symbolisch benetzen. In einem anderen Teil des Tempels bekommen wir kurz einen Milchtopf aufgesetzt, wie einen Schutzhelm. Die Frauen gehen an einer Wand vorbei, lehnen die Stirn und die Hände an die Wand. Vor jedem Schrein verneigen sie sich mit den Handflächen zusammen vor dem Herzen. Ein Mädchen deutet mir an, das solle ich auch tun. Mit ihr komme ich ins Gespräch, sie spricht sehr gutes Englisch und ist mit ihrer ganzen Familie hier. Ich muss unbedingt mit aufs Foto. Sie fragen mich aus, woher ich komme, ob ich alleine unterwegs bin, was ich mache, ob ich verheiratet bin, ob ich kinder habe… Ich frage zurück.

18.1.2018

21.01.2018

Meine letzten Tage in Mamallapuram. Alle Sehenswürdigkeiten besichtigt.

Hier der Shore Tempel