Shivaratri – Die Nacht Shivas

Am 13. Februar war ein besonderer Tag, an dem für den Gott Shiva in ganz Indien ein Fest – Shivaratri -gefeiert wurde, vielleicht das höchste Fest überhaupt. Auch wir vom Ashram haben Shivaratri gefeiert. Eine unglaubliche Erfahrung, die ich als normale Touristin bestimmt nie gemacht hätte.

Um halb sechs abends hat uns ein Kleinbus nach Kambaliswamy Madam in Pondicherry gefahren. Das war der erste Ashram von Gitananda. Er war anlässlich des Fests wunderbar geschmückt.

Dieses Mandala ist nicht gemalt, sondern mit pulvriger Farbe gestreut. Eine Kunst!

Es gab viel Gesang, von jungen Menschen und uns, und wir wurden als Bhajangruppe des Ananda Ashrams angekündigt.

Shiva ist einer der Hauptgötter im Hinduismus, wenn nicht sogar der wichtigste. Geehrt wird das uralte Zeichen von Shiva, der Shivalingam. Das ist ein ovaler Stein, der in einer Schale aufrecht steht. Zeichen der Verbindung von männlicher und weiblicher Energie. Shiva steht auch für Transformation.

Dieser Shivalingam wurde von dem Zeremonienmeister Dr. Ananda unter Gesängen, Glockenläuten und Gebeten mit verschiedenen natürlichen Substanzen gereinigt, Milch, Ghee (Butterschmalz), Zitronen und Orangen, Joghurt usw. Und immer wieder Wasser drüber und mit Feuer umfangen.

Es gab eine zweite Zeremonie in diesem Turm, der niemand zusehen konnte, in den man aber nach der Zeremonie hinabsteigen konnte.

Das war die Attraktion des Abends. Die Leute standen Schlange bis weit nach Mitternacht und haben sich manchmal fast geprügelt, weil immer nur ca. 7 Leute gleichzeitig auf den Turm steigen und dann innen hinabsteigen konnten. Das war gar nicht so einfach, vor allem für die Damen in Saris. Ich habe es auf den zweiten Anlauf auch geschafft.

Es gab weitere Zeremonien am Tempel und den Schreinen, und irgendwann am Abend gab es Essen für die ungefähr 600 Besucher, sehr gesittet, Gemüsereis mit Kichererbsen und süßen Reis, was aus Papptellern auf dem Boden mit der Hand gegessen wurde.

Nach Mitternacht hat Ammaji das Mantra“Om namah shivaya“ angestimmt, was wir, inzwischen zu einer Gruppe von ca. 50 Leuten geschrumpft, 1008 Mal hintereinander getönt haben. Eine unglaublich dichte Erfahrung. Das Singen dauerte ca. zweieinhalb Stunden. Danach gab es nochmal eine Zeremonie, und um 2.45 Uhr sind wir, inzwischen nur noch ca 25 Leute, barfuß die ganze Strecke von ca. 8 Kilometern zum Ashram gelaufen. (Ich die letzten zwei Kilometer mit Sandalen, weil mir so die Füße brannten). Die Stadt war relativ leer, und die Straßen relativ sauber, was mich etwas gewundert hat. Aber dennoch waren um halb fünf schon Leute zugange, die ihren Laden vorbereitet haben.

Dr. Ananda, der den ganzen Abend schon voll in Aktion war, allen voran, singend und tanzend. Er hatte einen Shivalingam aus Sand, den jeder ein Stück getragen hat. Wir haben bei verschiedenen Tempeln Station gemacht.

Um 5.15 Uhr waren wir im Ashram, und um 5.45 Uhr sind wir alle zum Strand gegangen und einige auch ins Meer, Dr. Ananda mit dem Sand- Shivalingam, bis das Meer sich den Shivalingam geholt hat.

Danach gab’s Frühstück und „Nachtruhe“ bis zum Mittagessen.

Das Ganze war etwas so Besonderes, was ich vorher noch nie erlebt habe

Klimawandel in Indien

Was hier so romantisch aussieht, ist eigentlich die pure Katastrophe. Ganz hinten im Bild rechts sind noch Teile der alten Kaimauer zu sehen. Diese ging noch viel weiter.

Wo jetzt der Strand und das Meer ist, waren Häuser, Palmen, der Swimmingpool eines Hotels. Der tsunami von 2004 und verheerende Monsunstürme vor ein paar Jahren haben das Land abgetragen.

Die Bilder sind bei Ebbe aufgenommen, bei Flut ist das Meer bedrohlich nahe.

Hier stand die Mauer des Ashrams.

Nachtrag zu Auroville – Matrimandir

Das Matrimandir, eine futuristische Kugel, die man von einem Aussichtspunkt anschauen kann. Und die ich auch von innen kennenlernen durfte.

In der Mitte der Kugel befindet sich eine Meditationshalle mit weißen Marmorsäulen, weißen Meditationskissen, weißem Teppichboden. Durch eine Kristallkugel mit ca. 70 cm Durchmesser bricht sich das Licht, das durch eine runde Öffnung in der Decke fällt.

Ich wurde mit einer Gruppe von ca. 80 Menschen in das Matrimandir hineingeführt. Das war schon an sich wie magisch. Alle 80 Leute zogen ihre Schuhe aus und stellten sie in Reih und Glied am Wegrand auf. Der Weg ging leicht abschüssig in die Kugel hinein. Dann gingen alle 80 Leute im Gänsemarsch schweigend einen spiralförmigen Gang nach oben in die Meditationshalle. Wir durften ca. 20 Minuten in der Meditationshalle meditieren. Das war eine sehr besondere Erfahrung.

Die ganze Anlage ist wie eine Blume oder ein Mandala angelegt, es gibt 12 kleine Meditationsräume und 12 Gärten, die z.T. noch gestaltet werden sollen, um die Kugel wie Blütenblätter angeordnet

Ich staune staune staune.

Das Matrimandir empfinde ich als so perfekt gestaltet, sehr ästhetisch und ansprechend. Da haben viele wohlhabende Sponsoren mitgewirkt, u.a. wohl Zeiss.

Dann gibt es rings um Auroville noch ein paar Dörfer, in denen die Menschen z.T. noch in Bambushütten leben. Irgendwie ein ziemlich krasser Gegensatz.

Meine erste Woche im Ashram

-Eine Woche habe ich hier schon hinter mir, und es kommt mir vor, als sei es schon ein Monat, so dicht ist das Erlebte.

Wir werden jeden Morgen um fünf mit einer Glocke geweckt, um halb sechs ist Aarti, ein Morgenritual, bei dem verschiedenen Gottheiten und Swami Gitananda, dem 1993 verstorbenen Guru des Ashrams gehuldigt wird mit einer kleinen Feuerschale, Räucherstäbchen und Gesang.

Es gibt hier im Ashram drei süße kleine weiße Hunde, die Mutter Bhumi (Sanskrit für Erde), der Vater Akash (Himmel) und die Tochter Bimi (Phantasiename), die bei allen Veranstaltungen mit dabei sind, dann meistens faul auf dem Boden liegen und manchmal plötzlich bellend durch das heiligste Ritual zur Tür rennen. Beim Essen liegen sie auch immer unter dem Tisch und gehen so in Konkurrenz zu den Krähen, die auch darauf warten, dass etwas runterfällt.

Von sechs bis acht ist Hatha-Yoga auf der Terrasse, die dem Meer und der aufgehenden Sonne zugewandt ist. So praktizieren wir den Sonnengruß direkt, wenn die Sonne aufgeht. Das ist richtig toll! Da wir den ganzen Tag viel auf dem Boden sitzen, machen w viele Lockerungsübungen für die Beine. Das tut meinen Knien sehr gut.

Dann gibt es super leckeres Frühstück, mit Obst, Idli (gedämpfte Reisküchlein), Sambar (eine Art Linsensuppe), Kokoschutney, Dosa (ReisPfannkuchen), und porridge oder Pudding.

Nach dem Frühstück karma Yoga, d.h. eine Stunde Mithilfe in Haus und Garten. Letzten Montag haben wir zu zweit unsere Terrasse von Krähendreck befreit. Ansonsten mache ich auch gerne etwas Gartenarbeiten.

Von 11 bis eins pranayama auf einer luftigen mit Bambus überdachten Terrasse. Diese Stunde mit den Atemübungen finde ich sehr schön, und sie tut mir sehr gut.

Um eins leckeres Mittagessen mit Salat, Reis, Suppe, verschiedenen Gemüsen und Chutneys. Alles sehr reichhaltig und lecker.

Die anschließende Mittagsruhe bis 16.15 Uhr kommt meinem eigenen Rhythmus sehr entgegen. Da ist Zeit für Mittagsschlaf, ein Bad im Meer, einen Eiskaffee in einer Strandbar oder auch einen kurzen Trip in die Stadt nach Pondicherry. Gerade sitze ich in einem italienischen Eiscafe in der Nähe von Auroville.

Dann findet der Yantrakurs statt, weswegen ich hier bin. Hier geht es um eine altes Wissen von Namen, Zahlen und Formen. Es ist sehr spannend und wird zunehmend komplizierter. Den Kurs leitet der Sohn von Gitananda, Dr. Ananda Bhavanani, Dr. Sir, wie er von den Kursteilnehmern genannt wird. Er ist ein Multitalent, Arzt, Yogalehrer, Sänger, leitet zusammen mit Ammaji, seiner Mutter, den Ashram, dazu noch ein Yoga-und Tanzzentrum in der Stadt. Dann reist er viel, hält Vorträge, Workshops in der ganzen Welt.

Das Abendessen um 18.00 Uhr ist leicht, meist gibt es Obst und Suppe, mal auch Popcorn oder Reisfladen – Pizza.

Nach dem Abendessen haben wir Unterricht in Sanskrit, karnatischem (südindischem) Gesang, wir singen Mantren oder Bhajans, das sind religiöse Volkslieder aus dem Hinduismus. Überhaupt singen wir sehr sehr viel, zu jeder Gelegenheit, vor dem Unterricht, danach, vor dem Essen wie ein gesungenes Gebet, beim Warten, usw. Es sind immer Lieder, die sich auf verschiedene Gottheiten beziehen: Shiva, Vishnu, Lakshmi, Ganesha und andere. Am Anfang fand ich das Singen etwas anstrengend. Aber je mehr ich die Lieder und die Melodien kennenlerne, umso mehr Spaß macht es. Vor allem der karnatische Gesang hat es mir angetan.

Fast jeden Abend gibt es einen Vortrag von Ammaji, der Hausherrin, über Themen rund um Yoga. Sie spricht sehr viel über prana, die Lebensenergie, und ist dazu auch sehr humorvoll. Um 21.00 Uhr ist Nachtruhe. Meist bin ich dann auch zum Umfallen müde. Vor dem Schlafengehen nochmal ein kleines Abendritual.

Im Ashram dürfen wir keine Schuhe tragen. Das war am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig, vor allem in den Sanitärräumen. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt und gehe sonst auch oft barfuß raus. Ein ganz anderes Gefühl als in Schuhen.

Das andere, das noch gewöhnungsbedürftig war: es gibt kein Toilettenpapier im Ashram. Man säubert sich mit Wasser mit der linken Hand. Die linke Hand gilt als unrein (arme Linkshänder! )

Daher wird strikt nur mit der rechten Hand gegessen, oft auch ohne Besteck.

Sonntags
Sonntags gehen wir nach Kambaliswamy Madam in Pondicherry, etwa 8 km von hier entfernt, dort ist der ersten Ashram von Gitananda, den er unter Indira Gandhi in den 80er Jahren verlassen musste. Heute verfallen die tollen Gebäude zusehends. Es gibt einen kleinen Tempel und mehrere Schreine mit unterschiedlichen Göttern und die Gräber von Gitananda und anderen Gurus. Ein sehr besonderer Ort.

Wir treffen dort um elf ein, gehen erstmal zu den diversen Schreinen und singen dort die passenden Lieder für die jeweilige Gottheit: Ganesha, Shiva, Lakshmi, Saraswati, Skanda und natürlich für den Guru. Dann singen wir vielleicht eine oder zwei Stunden, während Ammaji unsere Malas – das sind kunstvolle Blütenketten – für das Grab von Gitananda bei einem Einzelgespräch in Empfang nimmt und uns wieder zurückgibt, damit wir sie auf das Grab legen können.

Dann gibt es eine Puja, eine Zeremonie, mit Dr. Ananda, der zuvor meist karnatischen Gesang darbietet.

Die Zeremonie findet in dem kleinen Tempel statt, bei den Schreinen und den Gräbern der verschiedenen Gurus, die hier begraben sind. Die wichtigste Station ist natürlich das Grab von Gitananda.

Das Ganze dauert etwa drei Stunden, danach gibt es Essen, serviert auf dem Boden auf einem Bananenblatt. Und natürlich wird mit der Hand gegessen.

Dresscode: Sari

Ashram

Ab morgen,1. Februar, bin ich für drei Wochen im Ananda Ashram. Diesen habe ich gestern schon von außen erkundet. Das zweite Foto wirkt doch ein bisschen wie eine Klostermauer, oder?

Ich bin sehr sehr gespannt, was mich da erwartet und wie es mir dort geht. So werde ich eine kleine Blog-Pause einlegen, wenn ich mich jetzt bald auf die Reise nach innen begebe.

Nochmal Auroville

Auroville ist eine sehr spezielle und interessante Stadt. Geplant von einem französischen Architekten nicht auf der grünen Wiese, sondern im roten Sand. Das hier war der Plan, davon sind 10% umgesetzt.

Auftraggeberin was „the Mother“, die Witwe von Sri Aurobindo, der 1950 gestorben ist, von ihren Anhängern sehr verehrt.

Auroville feiert am 28. Februar den 50. Geburtstag, und ich hatte gestern das Glück, mit einem communication Manager des Rathauses zu sprechen, der mir auf alle meine Fragen Auskunft gab. Er war sichtlich erfreut, eine so interessierte Zuhörerin zu haben. 50% der etwas über 2.000 Einwohner sind Inder, der Rest kommt aus der ganzen Welt, allen voran die Franzosen.

Es gibt die aurocard, die das Bargeld ersetzt, kostenlose Busse, kostenloses gefiltertes Wasser am visitors Center und an anderen Stellen.

Die Stadt ist in ca. 40 Gemeinschaften aufgeteilt, und es leben und arbeiten auch noch Einheimische hier, die nicht Mitglied von Gemeinschaften sind. Es gibt sehr viele unterschiedliche Projekte, die sich Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben haben, z.b nachhaltige Landwirtschaft.

Jetzt bin ich eine Nacht in einem Zimmer im Gästehaus für vips gelandet, ein Palast mit zwei Zimmern, Ankleideraum und Riesenbad. Das Gästehaus ist normalerweise für governmental people, und wenn von diesen keiner da ist, wird es an Normalsterbliche vermietet. Ich fühle mich aber hier sehr fremd und teile mir lieber das Bad und Gästeraum mit anderen, mit denen ich Kontakt haben kann, statt allein auf weiter Flur zu sein.

Auroville

Seit gestern bin ich in Auroville in einem wunderschönen Gästehaus. Die Fenster in meinem Zimmer haben kein Glas, nur Fliegengitter. Die erste Nacht war etwas gewöhnungsbedürftig. Entferntes Hundebellen, Laute von Vögeln oder Fröschen, Schritte auf dem Kies. So ein bisschen wie im Zelt, aber komplett geschützt.

Es gibt hier auch ein extra Haus für Toiletten und Dusche. Die Dusche ist indian style mit Eimer, in den ich das über ein Solarmodul erhitzte Wasser aus einem großen Behälter einfülle und dann über mich gieße. Sehr nachhaltig!

Das Essen hier ist super lecker, organisch direkt aus dem Garten. Hier esse ich sogar Salat und frisches Obst. Gerade eben mein Frühstück bestehend aus frisch geernteter papaya, Ananas, Banane und Melone.

Das Gästehaus hat ein Yogazentrum dabei mit einem tollen runden Yogaraum. Daneben ein Meditationshaus mit einem überdachten Meditationsplatz. Gestern habe ich an einer sehr schönen Achtsamkeitsmeditation teilgenommen, heute morgen an einer Yogastunde.

Ich muss morgen leider das Gästehaus wechseln, sehr gerne würde ich hier bleiben.

Pondicherry

Der Slogan des indischen Fremdenverkehrsamts ist „Incredible India“. In Pondicherry habe ich immer wieder festgestellt: ja, Indien ist wirklich unglaublich.

Pondicherry ist ehemalige französische Kolonie, die Stadt ist geteilt in eine white city und eine black city. In der black city geht es zu wie in jeder indischen Stadt: laut, chaotischer Verkehr, viele Läden, viele Menschen unterwegs. Die white city wie ein Badeort in Südfrankreich. Die beiden Stadtteile sind bis heute so getrennt. Im ehemals französischen Teil wird sogar boules gespielt.

Auf dem Weg machen ein Trommler und ein Flötenspieler auf einen über und über mit Blumen geschmückten Wagen aufmerksam, der zum Hindutempel geschoben wird. Ein Priester verteilt rote und weiße Farbe für die Stirn. Drinnen im Tempel werden die Gläubigen gesegnet. Unglaublich, wie präsent die Religion hier ist. Nicht nur der Hinduismus. Die christlichen Gemeinden sind vor allem durch Schulen sichtbar.

Später auf dem Markt lerne ich eine christliche Inderin kennen, die mich zum Gottesdienst am Sonntag einlädt. Sie erklärt mir alle Früchte, Kräuter und Gemüse auf dem Markt. Der Markt ist ein Spektakel aus Farben, Formen, riesigen Mengen an allem, Gerüchen. Ich bin total überwältigt von diesen Eindrücken. Unglaublich!

Juxirkus auf indisch

Am Abend beeindrucken mich Kinder und Jugendliche unglaublich mit ihrer Artistik bei einer open air Aufführung, untermalt von lauter südindischer Musik.

Anlässlich dieses events ist der komplette Boulevard am Meer für Fahrzeuge aller Art gesperrt. Eine Wohltat für Augen, Ohren und Nase. Auch die Einheimischen genießen die Ruhe.

Meine Reise nach Indien

16. Januar 2018. Um drei Uhr Ortszeit bin ich an meinem ersten Ziel angekommen. Mamallapuram, 60 km südlich von Chennai.

Ich werde die erste Nacht ausquartiert aus meinem gebuchten Hotel wegen angeblicher Probleme mit der Elektrizität und übernachte in einem anderen Hotel. Mich erschlägt fast die tropische Hitze. Das Aufwachen morgens mit anderen Geräuschen, unbekannten Vogelstimmen.

Das Frühstück dort mit Reisfladen, verschiedenen Chutneys und einer Art kleiner Gemüseboulette, dazu südindischen Kaffee mit Milch, Zucker und Gewürzen. Ich werde dort abgeholt und in mein Hotel gebracht. Ein schönes altes Hotel mit unglaublich vielen Angestellten, die unermüdlich tätig sind.

Gestern war Feiertag und es waren mehrere Feste auf einmal: der letzte Tag eines Tanzfestivals, dann Pongal, eine Art Erntedankfest, und dann waren noch viele Hindus unterwegs zu einem Tempelfest in Mamallapuram, ersichtlich an den roten Saris der Frauen. So viele Menschen auf einmal, die dem Tanz zuschauten, sich an den massenhaft aufgestellten Verkaufsbuden drängten und sich am Meer tummelten, dessen Strand aus Sicherheitsgründen abgesperrt werden musste und von der Polizei gesichert wurde. Vermutlich war mein Hotelzimmer anlässlich der Feiern schon vermietet, so dass ich ausquartiert werden musste.

Zum Abendessen fand ich doch ein ruhiges Plätzchen im Restaurant Le Yogi, ein französisch-indisches Lokal. Weil ich wegen des Feiertags kein Geld abheben konnte, sagte mir der Wirt, ich könne auch am nächsten Tag bezahlen.

17.01.2018

Heute morgen um sieben schon Menschenmassen rot gewandet am Meer, viele gehen mit kompletter Kleidung ins Wasser.

Auf meiner kleinen Erkundungstour heute morgen bin ich gerade in einem hinduistischen Tempel, als eine Zeremonie anfängt, und ich bleibe dabei. Glockenläuten von Hand, Männer mit nacktem Oberkörper und Zeichen auf der Stirn, Frauen in den roten Saris.

Die Frauen gehen im Gänsemarsch in den Tempel, ich schließe mich an. Geld auf eine Schale legen, dann die Hände über eine Flamme halten, the holy fire. Dann schüttet ein Mann aus einer kleinen Kelle holy water in die Hände, damit das Gesicht und die Haare symbolisch benetzen. In einem anderen Teil des Tempels bekommen wir kurz einen Milchtopf aufgesetzt, wie einen Schutzhelm. Die Frauen gehen an einer Wand vorbei, lehnen die Stirn und die Hände an die Wand. Vor jedem Schrein verneigen sie sich mit den Handflächen zusammen vor dem Herzen. Ein Mädchen deutet mir an, das solle ich auch tun. Mit ihr komme ich ins Gespräch, sie spricht sehr gutes Englisch und ist mit ihrer ganzen Familie hier. Ich muss unbedingt mit aufs Foto. Sie fragen mich aus, woher ich komme, ob ich alleine unterwegs bin, was ich mache, ob ich verheiratet bin, ob ich kinder habe… Ich frage zurück.

18.1.2018

21.01.2018

Meine letzten Tage in Mamallapuram. Alle Sehenswürdigkeiten besichtigt.

Hier der Shore Tempel